Neben den lokalen Docg Weinen Taurasi, Greco und Fiano gibt es seit 2005 auch die geschützten Irpinia Doc Weine aus der Provinz von Avellino. Die südöstliche Provinz in der Region Kampanien gilt als eine der interessantesten Weingebiete im Süden Italiens. Der Geschmack des Weines kann je nach Traubensorte und dem wenig homogenen Anbaugebiet sehr unterschiedlich sein, wobei Irpinien als eines der historischen Weinanbaugebiete Italiens gilt.
Die Geschichte
Der Weinanbau in Irpinien (der heutigen Provinz von Avellino) hat wahrscheinlich vorgriechischen Ursprung und somit eine lange Tradition. Einen grossen Aufschwung erlebt der Weinanbau Irpiniens im 19. Jahrhundert durch die Entdeckung einer grossen Schwefelgrube bei Tufo. Durch die Verwendung des Schwefels erlebt das gesamte Gebiet der Provinz von Avellino einen grossen Aufschwung, da durch die Technik der Anschwefelung die Reben von externen Gefahren geschützt wurden. Die 1878 gegründete Weinschule von Avellino und die neue Eisenbahn, an die viele irpinische Gemeinden angebunden werden, helfen der Entwicklung der lokalen Weinproduktion, die damals bis nach Frankreich ausgeliefert wird.
Das Anbaugebiet

Die Provinz von Avellino ist von der Komposition der Böden das unregelmässigste Gebiet innerhalb der Region Kampanien. Der ständige Wechsel zwischen Gebirgsketten (dem Partenio, Terminio und den picentiner Bergen), Hügeln und Ebenen wird von verschiedenen Flussverläufen (Sele, Ofanto und Calore) unterbrochen und geben die Voraussetzung für eine Produktion hochwertiger Weine. Ausserdem tendiert der Bereich um Avellino und des zentralen Irpiens zur tyrrhenischen Küste, während das Gebiet um Ariano Irpino und Sant’Angelo dei Lombardi klimatisch zur adriatischen Küste tendiert.
Die
Böden und das Klima
Die Böden des Tals um Avellino ähneln eher dem vesuvianischen Gebiet, während die hügeligen Gebiete des restlichen Irpiniens eher tonhaltig sind und eine hohe Alkalinität und Nährgehalt aufweisen. Der hohe Tongehalt hat besonders im trockenen Sommer einen positiven Einfluss auf eine kontinuirlichen Reifeprozess und den Säuregehalt des Weines. Der hohe Khalium- und Magnesiumgehalt schenkt den irpinischen Weinen ein intensives Bouquet, eine gute Struktur und ein wichtiges Gleichgewicht. Das Klima Irpinies ist im Winter oft kalt, frostig und schneereich, während der Sommer durch die vielen Wälder relativ angenehm bleiben. Der Westen Irpiniens ist dabei recht regenreich, während es im zu Apulien tendierenden Teil im Osten Irpiniens nur halb so viel regnet. Der Sommer ist generell recht trocken und etwa 70% des Regenfälle konzentrieren sich auf den Herbst und Winter.
Die Irpinia Doc Auszeichnung
Die europäische Herkunftsauszeichnung Irpinia Doc wurde im Jahr 2005 anerkannt und zuletzt 2014 erweitert und wird in verschiedenen Varianten und auch als Blends Bianco, Rosso, Rosato und Novello angeboten. Der Irpinia Doc Bianco muss aus mindestens 40% Greco und 40% Fiano Trauben hergestellt werden, während der Rosè und die roten Weine aus mindestens 70% Aglianico bestehen muss.
Irpinia Doc Weissweine und Rotweine
Mit dem jeweiligen Beinamen müssen aus mindestens 85% der jeweiligen Rebsorte bestehen und werden in den folgenden Varianten angeboten.
- Irpinia Coda di volpe
- Irpinia Falanghina
- Irpinia Fiano
- Irpinia Greco
- Irpinia Piedirosso
- Irpinia Aglianico
- Irpinia Sciascinoso
Irpinia Doc Sekt und Dessertweine
gibt es in diesen Varianten und aus jeweils indestens 85% der benannten Rebsorte:
- Irpinia Falanghina spumante
- Irpinia Fiano spumante
- Irpinia Greco spumante
- Irpinia Fiano passito
- Irpinia Greco passito
- Irpinia Aglianico passito
- Irpinia Aglianico liquoroso
Irpinia Untergebiet Campi Taurasini

Der beliebte Irpinia Doc Campi Taurasini muss aus mindestens 85% der Aglianico Rebsorte bestehen und darf nur in den Gemeinden Taurasi, Bonito, Castelfranci, Castelvetere sul Calore, Fontanarosa, Lapio, Luogosano, Mirabella Eclano, Montefalcione, Montemarano, Montemiletto, Paternopoli, Pietradefusi, Sant’Angelo all’Esca, San Mango sul Calore, Torre le Nocelle, Venticano, Gesualdo, Villamaina, Torella dei Lombardi, Grottaminarda, Melito Irpino, Nusco und Chiusano San Domenico angebaut werden.
Weitere Infos findet Ihr in meinem Blog zur Gastronomie in Kampanien