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Monumente der Stadt Neapel

Die Sant’Angelo a Nilo Kirche in Neapel

Die Sant’Angelo a Nilo Kirche wird auch Brancaccio Kapelle genannt, da sie als Kapelle für eine der bedeutendsten Adelsfamilien der Heschichte der Stadt Neapel errichtet wurde. Die Kapelle konserviert eines der beiden Werke des Donatello in Neapel und wird trotz der zentralen Lage an der Piazza San Domenico wegen der unscheinbaren Fassade von den meisten Besuchern Neapels übersprungen. Die Familie Brancaccio sind unter anderem Gründer der ersten öffentlichen Bibliothek von Neapel von 1690 (heute die Biblioteca Nazionale von Neapel). Die Errichtung der Kapelle wurde 1385 von Kardinal Rinaldo Brancaccio, einer der vertrauten Berater des Papstes Martin V, direkt neben dem von ihm restaurierten Krankenhaus der Poveri di Sant’Andrea und seinem Adelspalast in Auftrag gegeben. Die Kirche hatte eigentlich ein spätgothische Erscheinung und wurde nach einer Erweiterung im Jahr 1535 ab 1709 von Arcangelo Guglielmelli in ihr aktuelles barockes Gewand verwandelt.


Die Hauptfassade

Die Hauptfassade der Sant’Angelo a Nilo Kirche an der Via Mezzocannone ist heute nicht mehr der Eingang zur Kirche, dieser befindet sich nun an der Hauptstrasse Via San Biagio dei Librai (Spaccanapoli). An der grau-rot gestrichenen Fassade sind fiktive Säulen mit korinthischen Kapitellen sowie ein Kirchturm zu erkennen. Die eigentliche Hauptfassade besteht aus einem katalanisch-gothischen Portal mit einem Architrav mit Engeln und Heiligen und einem Fresko auf Gold in der Lünette mit der Jungfrau und den Heiligen Michel und Baculo die den Kardinal Brancaccio präsentieren des Perinetto aus Benevent aus dem 15. Jahrhundert (der Heilige Baculo entstammt der Brancaccio Familie und war Bischof von Sorrent). Die geschnitzte Holztür aus dem 16. Jahrhundert zeigt die Heiligen Petrus, Lorenz, Antonius, Paulus, Johannes und Domenikus.

Die Holzschnitzereien des ehemaligen Zugangs zur Kappelle

Die Nebenfassade

Die Nebenfassade befindet sich an der Ecke zur Piazza San Domenico und wird heute als Eingang zur Kirche genutzt. Die ursprünglich in der Lünette stehende Skulptur des Erzengels Michels ist heute im Museo dell’Opera von San Lorenzo ausgestellt. Auf der geschnitzten Holztür sind der Erzengel Gabriel, Johannes der Täufer, Giovanno della Croce, die Mariä Verkündigung, der Heilige Michel und die Heilige Agnes dargestellt. Neben diesem Eingang sind zwei Nischen sind zwei weibliche Skulpturen des Bartolomeo Granucci aus der Brancaccio Familie dargestellt, die Heilige Candida Seniore (eine zum Christentum konvertierte Jüdin, die eine Heilung des Heiligen Petrus erhielt und dessen Reliquien sich in dieser Kirche befinden und die Heilige Candida Iuniore (eine Verwandte aus dem 6. Jahrhundert, die fälschlicherweise für eine Heilige gehalten wurde).

Der heutige Eingansgereich an der Piazzetta Nilo

Der Innenbereich

Die Struktur der Sant’Angelo a Nilo Kirche besteht aus einem Hauptschiff ohne Querschiff und an den Seitenwänden sind Stuckarbeiten mit dem Emblemen und Büsten der verschiedenen Kardinale der Brancaccio Familie angebracht, die von Architekt Guglielmelli gezeichnet und Bartolomeo Granucci umgesetzt wurden. Die einzigen beiden Kapellen der Kirche befinden sich auf der rechten Seite des Hauptschiffs, wie auch der Zugang zur Sakrestei von der der Adelspalast der Brancaccio erreicht werden konnte.

Das Hauptschiff der Sant’Angelo a Nilo Kirche mit Blick auf den Hauptaltar

Die Kapelle der Candida Iuniore

Vom Haupteingang aus kommend befindet sich hinter einem Eisen- und Messinggitter des Giovan Battista Nauclerio aus dem 18. Jahrhundert die Kapelle der Heiligen Candida Iuniore mit den Reliquien der Maria Terasa Candida Brancaccio, angebliche Verwandte aus dem 6. Jahrhundert des Kardinals Rinaldo Brancaccio. Auf der Altar ist eine Tafel mit der Vision der Heiligen Candida des wahrscheinlich ersten neapolitanischen Caravaggio-Folgers Carlo Sellitto angebracht worden. Auf der rechten Seite der Kapelle ist das Grabmahl des Luigi Stuart aus dem 19. Jahrhundert, dem Sohn des Herzogs von Alba und Berwick Carlos Miguel Fitzjames Stuart zu erkennen. Von dieser Kapelle aus konnte wie vorher erwähnt die Sakrestei und der Adelspalast der Familie Brancaccio erreicht werden.

Die Kappelle der Candida Iuniore

Die Kapelle des Rinaldo Brancaccio

Rechts vom Hauptaltar befindet sich das Hauptwerk der Sant’Angelo a Nilo Kirche, das goldfarbige und bunte Grabmahl aus Marmor des Kardinals Rinaldo Brancaccio von Donatello, Michelozzo Michelozzi und weiteren Helfern, unter ihnen Pagno di Lapo Portigiani. Das Werk wurde zwischen 1426 und 1428 in Pisa gefertigt und von dort über das Meer nach Neapel geschifft. Der Auftraggeber an Donatello dieses Monuments war Cosimo dei Medici und das Grabmahl zeigt auf beeindruckende Weise den Übergang von der Gothik in die Renaissace. Es ist bis heute unbekannt wie die Arbeit unter den Künstlern für dieses in Neapel stehende Meisterwerk der toskanischen Renaissance aufgeteilt wurde. Wahrscheinlich stammt die Struktur des Werks mit den Schleierhaltenden Engeln und der Mutter Gottes mit dem Christkind und zwei Heiligen von Michelozzo, während von Donatello sicher das Werk der Mariä Himmelfahrt und wahrscheinlich der Kopf und die Hände des Verstorbenen und der Kopf der zentralen Karyatide gefertigt wurden. Auf der linken Seite der Kapelle ist noch das Grabmahl des Pietro Brancaccio aus dem 15. Jahrhundert vom Mailänder Künstler Jacopo della Pila zu sehen.

Donatello, Michelozzo und Helfer sind die Autoren dieses Grabmahls

Das Grabmahl des Rinaldo Brancaccio

Das Grabmahl war ursprünglich im Hauptschiff angebracht um die Farben und das Basrelief mit mehr Licht bestrahlen zu können. Es basiert auf einer toskanischen Renaissancestruktur mit einem Baldachin und zwei Säulen mit Kapitellen, die wiederum einen dekorierten Bogen stützen. Unter einem von Engeln gehaltenem verkürzten Schleier wurden eine Madonna mit dem Christkind und dem Heiligen Michel und Johannes dem Täufer gemeisselt und eine Erinnerungstafel an den Kardinal angebracht. Die Vorderseite des Grabes, auf dem sich die liegende Figur des verstorbenen Kardinals Rinaldo Brancaccio befindet, wurde mit dem Basrelief der Mariä Himmelfahrt mit der Stiacciato-Technik (ein sehr tiefes Relief um in der Perspektive die Volumen der Körper zu reduzieren und der Arbeit einen malerischen Eindruck zu verschaffen) des Donatello dekoriert. Auf den beiden Seiten des Reliefs wurden ausserdem die Kardinalswappen des Rinaldo Brancaccio angebracht. Die Truhe wird durch drei Karyatiden gehalten, die die drei teologischen Tugenden darstellen. Auf dem oberen Teil des Monuments führt eine Mischlinie bis zur Spitze, auf der die Darstellung des Ewigen Vaters neben jeweils zwei goldenen Muscheln und musizierenden Engeln zu erkennen sind.

Die Stacciato Technik des Donatello bei seiner Interpretation der Mariae Himmelfahrt

Der Hauptaltar

Der Hauptaltar ist ein Meisterwerk der neapolitanischen Holzschnitzkunst des späten 17. Jahrhunderts und ist Werk des Architketen und Künstlers Arcangelo Guglielmelli. Die Tafel des Erzengel Michels im Stil des Manierismus von 1573 stammt von Marco Pino aus Siena. Neben dem Hauptaltar ist das barocke Grabmahl der Kardinale Francesco Maria und Stefano Brancaccio von Bartolomeo Ghetti von 1648, bei dem zwei Löwen die Grabtruhe stützen. Auf dem Grabmal selbst sind die erreichten militärischen, letterarischen und kirchlichen Lebensziele der beiden Kardinale dargestellt: Die Darstellung der Geschichte und des Ruhms schreiben eine Lobschrift auf die beiden Verstorbenen, auf der rechten Seite ist der Tod und auf der Spitze des Monuments die beiden Verstorbenen und das Familienwappen angebracht worden.

Der Erzengel Michel von Marco Pino aus Siena dekoriert den Hauptaltar

Weitere Kunstwerke der Kirche

Auf dem linken Kirchenschiff befindet sich die Kopie der Pietas des Jusepe de Ribera, dessen Original in der Schatzkammer der Kartause von San Martino zu sehen ist. In der Gegenfassade ist eine schön dekorierte und aus Holz geschnitzte Sängerkanzel mit einer barocken Orgel aus dem 18. Jahrhundert angebracht worden. Im oberen Bereich der Gegenfassade, leicht hinter einem Tuch versteckt, sind vier runde Bilder mit Engeln von Giovan Battista Lama zu erkennen.

Das barocke Grabmahl von Bartolomeo Ghetti
Informationen zur Sant’Angelo a Nilo Kirche
  • Wo? Piazzetta Nilo direkt neben der Piazza San Domenico
  • Wann? Jeden Tag von 10-12 und von 14-16 Uhr

Erleben Sie mit mir oder einem meiner qualifizierten Kollegen die Stadt Neapel bei einer Führung. Gerne können Museen, Kirchen oder andere Besonderheiten individiduell ins Programm eingefügt werden!

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Monumente der Stadt Neapel

Das Museum des Schatzes des San Gennaro

Das Museum des Schatzes des San Gennaro von Neapel gilt als eines der bedeutendsten Museen der Goldschmiedekunst weltweit und die Sammlung wurde durch Schenkungen von Päpsten, Königen und wichtigen Persönlichkeiten in 700 Jahren Geschichte bedacht. Der Wert der Sammlung überragt wahrscheinlich den Wert der Schätze des Zars von Russland und der englischen Krone. Die Juwelen, Skulpturen, Statuen, Bilder, Dekorationen und wertvollen Stoffe werden vom 1601 gegründeten haidnischen Institut der Deputazione della Reale Cappella di San Gennaro aufbewahrt und hier auf ca 600 Quadratmetern ausgestellt. Das Institut selbst wurde Dank der 12 Sitze des Stadtrats gegründet und keines der Werke seit jeher verkauft. San Gennaro gilt als einer der bedeutendsten Heiligen mit circa 25 Milionen ihm Devoten.

Das Museum

Der Zugang zum 2003 gegründeten Museum des Schatzes des San Gennaro befindet sich gleich neben der Kathedrale unter einem Portikus. Das Museum konserviert eine Sammlung von über 21000 Stücken so dass nur ein Teil der Kollektion ausgestellt und manchmal thematische Sonderausstellungen organisiert werden. Nur ein Werk in der Sammlung hat keinen materiellen Wert und besteht aus einer Bombondose, die von zwei Kindern geschenkt wurde um sich für die Heilung der Mutter zu bedanken. Die Ausstellung des Schatzes des San Gennaro wird mit einer Geräuschkulisse begleitet: neben eomigen Stimmen aus den Gassen Neapels ist sowohl ein Gebet an San Gennaro als auch der Gesang der sogenannten “Verwandten des San Gennaro” zu hören; Frauen die sich rühmen, seit jeher mit dem Heiligen verwandt zu sein.

Die Monstranz des Murat zur Verehrung des San Gennaro

Der Eingangsbereich

Im Eingansbereich sind die beiden Bilder des Segnenden San Gennaro des Francesco Solimena und dem Martyrium des San Gennaro an der Solfatara von Pozzuoli des Carlo Coppola zu sehen. Die Büste mit den Reliquarien des San Gennaro ist eine Kopie des Originals aus der Schatzkapelle der Kathedrale. Die 70 Werke aus Silber, unter anderem lithurgische Objekte aus dem Alltagsgebrauch, wurden von den damals über 350 neapolitanischen Goldschmieden gefertigt (bis auf eines das aus der Provence stammt), die in bestimmten Epochen schätzungsweise für 70% der artistischen europäischen Silbermanifaktur verantwortlich waren.

Das Martyrium des San Gennaro an der Solfatara von Pozzuoli des Carlo Coppola

Die Reliquienstatuen

Unter den Reliquienstatuen und Büsten aus Silber, die bei den religiösen Feiern auf den Prozessionen mitgeführt wurden, befindet sich auch der Erzengel Michel des Lorenzo Vaccaro und Giovan Domenico Vinaccia aus dem 17. Jahrhundert, die für manche Experten als schönste lebensgrosse Silberstatue der Welt gilt. Die Skultpurengruppe des Tobias und der Engel des Giuseppe und Gennaro del Giudice nach einer Zeichnung des Giuseppe Sanmartino hat ausser seinem künsterlischem auch einen symbolischen Wert für das Volk Neapels, da die unverheirateten Frauen der Stadt den Fisch an dieser Skulptur am 24. Oktober jedes Jahres in der San Raffaele Arcangelo Kirche im Viertel Materdei küssen durften um das Glück bei der Suche eines Partners zu steigern. Auch heute wird diese Skulptur noch am Valentinstag von Frauen ohne Partner besucht. Eine weitere bedeutende Skulptur ist die Heilige Irene des Carlo Schisano, Beipatronin der Stadt und Schützerin vor Unwetter und Gewittern, unter dessen Schild die Stadt Neapel dargestellt wird. Die silberne Büste des Heiligen Emidio, Schützer vor Erdbeben, stammt von Domenico de Angelis.

Die Skulpturengruppe des Tobias und der Engel aus dem Viertel Materdei

Die Juwelen der Familie Spera

Der bedeutendste Teil der Sammlung des Museums des Schatzes des San Gennaro besteht aber aus den ausgestellten Juwelen, die teils weltberühmt und teils weniger bekannt sind. Die Perlenkette wurde von Giovanni Francesco Spera im Jahr 1704 dem Heiligen Gennaro geschenkt und ornierte an bestimmten Feiertagen seine Büste. Die Familie Spera ist zudem für das Altarkreuz aus Silber und Korall verantwortlich, das als eines der schönsten Sammelstücke des Museums gilt. Auf der Basis dieses Kreuzes ist das Wappen der Familie Spera und eine kleine Büste des San Gennaro zu erkennen.

Die Kopie der Reliquienbüste des San Gennaro

Etwas weiter ist die vorhin angesprochene Kopie des Originals aus der Schatzkapelle des San Gennaro in der Kathedrale der Reliquienbüste des San Gennaro aus der gothischen Zeit mit Veränderungen aus dem 17. Jahrhundert des Giovan Domenico Vinaccio zu sehen. Die Basis ist mit Engeln, Tugenden, Wappen, Stelen und Hermen dekoriert und konserviert in der Mitte einen der grössten bekannten Smaragde der Welt. Auf der Basis ist ein gothischer Tempel dargestellt, auf dem der Heilige Gennaro auf einem Thron sitzend zu sehen ist. Auf diesem Tempel stützt sich eine Kiste aus dem Mittelalter die wiederverwendet wurde und mit Heiligen und Bischöfen dekoriert ist. Die Strahlen des oberen Teils der Reliquars, in dem auch die Blutampullen des San Gennaro für die Verehrung des Volkes eingesetzt werden, wurde mit anjouinischen Rosetten, einem von Rubinen umrundeten zentralen Smaragd und zwei knieenden Engeln aus dem 17. Jahrhundert geschmückt.

Die Kopie der Reliquienbüste des San Gennaro aus der Kathedrale von Neapel

Königliche Schenkungen an San Gennaro

Der von Michele Lofrano gefertigte mit Juwelen versetzte goldene Kelch ist ein Geschenk des erst 10 Jahre alten neuen bourbonischen Königs Ferdinand IV. Für den mit Zaphiren, Rubinen und Brillanten besetzte Kelch wurde 5000 Ducaten bezahlt. Vom bourbonische König Ferdinand II stammt das Ziborium aus satiniertem Gold, ein lithurgischer Kelch mit einem Deckel, der mit aus Belgien und Frankreich importierten Juwelen dekoriert ist. Weitere ausgestellte Werke sind eine Monstranz von Joachim Murat, Ehemann der Carolina Bonaparte und über einige Jahre König von Neapel, wie der Kelch aus purem Gold, der von Papst Pius IX an Giuseppe Valadier für 3000 Ducaten in Auftrag gegeben wurde. Ein goldenes Kreuz mit Diamanten und Smaragden wurden nach einem missglücktem Attentat in der Nähe der Kathedrale von Königin Margherita und König Umberto I geschenkt. Eine weitere von Gaspare de Angelis gefertigte Monstranz stammt von Maria Teresa Isabella von Österreich zu ihrer Hochzeit mit Ferdinand und ist mit Brillanten, Rubinen, Perlen und weiteren Edelsteinen dekoriert. Der aus vergoldetem Silver und mit Engeln und den Symbolen des Leidenswegs Christi besetzte Kelch von Francesco II ist das letzte Geschenk aus der Zeit der Bourbonen und wurde kurz vor seinem Exil nach Gaeta gefertigt

Der mit Juwelen versetzte goldene Kelch, Geschenk des Ferdinand IV. von Bourbon
Der reiche Kelch des Ferdinand II von 1838

Das Ascione Ziborium

Das sogenannte Ascione Ziborium hat ihren Namen weil die Goldschmiede Familie Ascione aus Torre del Greco das nach Auftrag der Maria Josè aus Belgien und König Umberto I nach der Geburt ihrer ersten Tochter Maria Pia aus Gold, Korall und Malachit verarbeitet.

Die Juwelenkette des San Gennaro

Nun erreichen wir eines der bedeutendsten und wertvollsten Stücke des Museums des Schatzes des San Gennaro, das vielleicht zu den prunkvollsten der Welt überhaupt gehört. Die Juwelenkette des San Gennaro wurde ab 1679 bis 1929 erweitert um die Reliquienbüste des San Gennaro zu schmücken. Innerhalb dieser 250 Jahre wurde die Donationen der Königin Amalia von Sachsen (Diamantenkreuz), vom bourbonischen König Karl III (Kreuz mit Diamanten und Rubinen), der König Maria Carolina von Habsburg (Kreuz aus Zaphyren und Diamanten), Franz I von Österreich (Haarnadel aus Zaphyren und Diamanten), Josef Bonaparte (Kreuz aus Diamanten und Smaragden), Maria Cristina von Savoia (ein Savignè aus Smaragden und Diamanten), Vittorio Emanuele II von Savoia (Nadel und Kreuz aus Chrysotilen), dem Herzog und der Herzögin von Sachsen (einer Lilie aus Brillanten), der Herzögin von Cascalenda (Halbmond aus Diamanten), sowie Schenkungen ganz normaler Personen aus dem Volk auf 13 Netzen aus massivem Gold zusammengesetzt, auf denen die Edelsteine aufgehängt wurden. Das ursprüngliche Werk wurde von Michele di Dato im Jahr 1679 angefangen und der zentrale Smaragd aus Kolumbien gilt als einer der grössten der Welt. In der Kette befindet sich auch ein Ring der Maria Josè von Belgien, die sie sich spontan abgenommen hat weil sie bei ihrer Visite kein Geschenk mitbrachte und Perlen einer Frau aus der neapolitanischen Altstadt, die eine Pestwelle von 1844 knapp überlebte.

Die beeindruckende Juwelenkette des San Gennaro

Die Mitra des San Gennaro

Das berühmteste Ausstellungsstück des Museums des Schatzes von San Gennaro ist die verzierte Mitra des San Gennaro, die von der Deputation in Auftrag gegeben und im Jahr 1713 durch Matteo Treglia und 50 Assistenten gefertigt wurde. Die 18 Kilogramm schwere Mitra sollte die Reliquarienbüste des San Gennaro schmücken und gilt als eines der wertvollsten Objekte weltweit. In der Mitra wurden 3328 Diamanten, 3694 diverse Edelsteine, 168 Rubine und 198 Smaragde eingesetzt. Die Smaragde stehen für das Wissen und die Perfektion, die Rubine für das Blut der Märtyrer und des San Gennaro und ihr Leiden, die Diamanten die Reinheit des Glaubens und der Seele. Auf jedem Smaragd sind ausserdem die einzelnen Namen der Auftraggeber aus der Deputation und der Name des Künstlers angegeben worden.

Die Mitra des San Gennaro von der Seite
Die Mitra mit den vielen Edelsteinen im Museum des Schatzes des San Gennaro

Die Bilder des Museums des Schatzes des San Gennaro

Nach diesen Meisterwerken der neapolitanischen Goldschmiedekunst sind einige Gemälde ausgestellt, die von neapolitanischen, italienischen und ausländischen Künstlern gemalt wurden: Das Gebet des Heiligen Oronzo von Francesco de Mura, San Gennaro beruft sich der Jungfrau um Neapel vor dem Ausbruch des Vesuvs 1631 zu retten des Pacecco de Rosa, Die Enthauptung des San Gennaro und seinen Begleitern an der Solfatara von Pozzuoli des Domenichino, Das Wunder der Blutverflüssigung des San Gennaro auf dem Hauptalter vor den französischen Truppen von Ernst Theodor Hoffmann und eine Madonna mit Jesuskind des Luigi Stabile. Eine letzte Silberskulptur ist die Unbefleckte Madonna des Filippo del Giudice und Gaetano Fumo und die Einrichtungsrechte der Königlichen Schatzkappelle mit der Erinnerung der päpstlichen Marke des Pauls V von 1605.

Die Immacolata, Symbol der Unbefleckten Empfängnis
Informationen zum Museum des Schatzes von San Gennaro in Neapel

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Events, Ausstellungen und News

Street Art in Neapel seit Keith Haring bis heute bis zum 28.2 in Neapel

Street Art in Neapel seit Keith Haring bis heute ist eine faszinierende Ausstellung im Pan von Neapel, das die Street Art seit dem Erdbeben von 1980 und dem Einfluss bedeutender internationaler Künstler bis hin zu einer artistischen und sozialen Bewegung der heutigen Tage.

Das fuer Neapel gefertigte Werk des Keith Haring

Harings Kunst und die Zeitaufnahme des Luciano Ferrara

Unter den über 100 ausgestellten Werken befinden sich einige Werke aus den 80er Jahren des Keith Haring aus wichtigen privaten Kunstsammlungen wie der Randi 88, die komplette Serie der White Icons, das Radiant Baby, eine Einladungskarte die komplett von Haring gemalt und beschriftet wurde, die Lytographien in schwarzweiss für die Ausstellung des neapolitanischen Galeristen Lucio Amelio und weitere Werke. Ein Raum ist dem Fotografen Luciano Ferrara gewidmet, der das Neapel der 80er Jahre und die von Lucio Amelio in die Stadt geladenen Künstler wie Andy Warhol und Jospeh Beuys mit seinen Bildern verewigte.

Der San Gennaro der Roxy in the Box

Roxy in the Box, Trallalà und Banksy: Neapel heute

Aus der heutigen Zeit stammen die Werke der interessanten neapolitanischen Künstlerin Roxy in the Box, von der einige Werke mit ihren Helden/innen in Darstellungen zwischen Heilig und Weltlich in Neapel zu sehen sind. Der Künstler Trallalà ist in der Stadt für seine sehr rundlichen und weiblichen Versionen der Meerjungfrau Parthenope, legendäres Gründungsmotiv der Stadt aus der griechischen Zeit. Ausserdem wurde eine Darstellung des Werks des Banksy Choose your weapon, die Madonna mit der Pistole, aus der Altstadt von Neapels hinzugefügt, das einzige erhaltene Werk des Banksy in ganz Italien momentan.

Oft in der Altstadt zu sehen: die dicken Meerjungfrauen von Trallalà

Informationen zur Ausstellung über Street Art in Neapel seit Keith Haring bis Heute

  • Wann und Wo? Vom 2. Dezember bis zum 28. Februar 2022 Palazzo delle Arti di Napoli PAN in der Via dei Mille 60 (Metrohaltestelle Piazza Amedeo)
  • Öffnungszeiten: Jeden Tag von 9 bis 19.00 Uhr (18.30 letzter Einlass)
  • Kurator: Andrea Ingenito
  • Kosten: 11€; Reduziert Under 26 6,60€; 6 bis 15 jährige 5,50€; bis 5 Jahre Gratis.
  • Informationen: Tel: 00390817499130 und die Webseite vom PAN Napoli

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Events, Ausstellungen und News

Ausstellung des David Lachapelle in Neapel bis zum 6.3.2022

In der Ausstellung des David Lachapelle in Neapel wird die farbige Welt im Pop-Stil des Fotografen gezeigt, die eine von ihm verwandelte Realität verschiedener Themenbereiche wie die Unsicherheit und der Einsamkeit unserer Epoche dargestellt werden möchte. Wie sein Lehrer Andy Warhol portraitierte der Fotograf aus dem Connecticut viele Celebrities um sie von ihrer Maske der Öffentlichkeit in seine Welt zu transportieren. Eine Welt, in der die Fragilität von berühmten Persönlichkeiten wie Michael Jackson, Madonna, Britney Spears, Elton John, Naomi Campbell oder Paris Hilton erkennbar werden.

David Lachapelle mit einem seiner Werke

Das Konzept

Diese Fragilität ist bei den 40 ausgesuchten Werken für seine zweite Ausstellung in Neapel immer wieder erkennbar. Ausserdem sind zwei sognenannte Biombos (Tafeln mit jeweils 60 kleinen Bildern) aus seinen jungen Jahren zu sehen, bei denen er seine Negative farblich gestaltete. In der Ausstellung des David Lachapelle in Neapel ist auch ein Bild aus der Serie “The Deluge” zu sehen, das nach seinem Besuch in der sixtinischen Kappelle 2006 entstand und wie eine Trennungslinie zwischen seiner vorherhigen Welt und seiner Entscheidung sich von der Welt des Glamours zu entfernen erscheint. Die Bilder des Lachapelle offenbaren eine nach Hilfe suchende Menschheit, die in den bekanntesten Symbolen Konsumismus untergeht und die Krise unser Epoche hervorhebt. Die Sammlung besteht teilweise aus bisher nie vorgestellten Arbeiten des Künstlers und wurde spezifisch für das Schloss Maschio Angioino von verschiedenen Kulturvereinen und der Kultur- und Tourismusbüro der Stadt Neapel organisiert.

Informationen zur Ausstellung Lachapelle in Neapel

  • Wann und Wo? Vom 8. Dezember 2021 bis zum 6. März 2022 im Maschio Angioino/Castel Nuovo in der Via Vittorio Emanuele III in Neapel
  • Öffnungszeiten: Mo-Sa von 9-18.30 Uhr (17.30 letzter Einlass), Sonntags geschlossen.
  • Kuratoren: ONO arte und Contemporanéa
  • Kosten: 14€ inklusive Eintritt der festen Ausstellung; 15.50€ bei einer offiziellen Webseite der Ausstellung

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