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Gastronomie in Kampanien

Die Costa d’Amalfi Doc Weine

Noch mehr als die sorrentiner Halbinsel, die durch die Gebirgskette des Lattari-Gebirges von der Amalfiküste getrennt wird, ist dieses Gebiet als steil und unregulär bekannt, das somit auf eine Vielzahl edler Produkte wie die Zitronen, Oliven, edle Käsesorten wie den Provolone del Monaco sowie eine reiche Auswahl an eigenen Weinen mit der Auszeichnung Costa d’Amalfi Doc bauen kann.

Das Produktionsgebiet

Das Produktionsgebiet des Costa d’Amalfi Doc Weines umfasst die 13 Gemeinden der Amalfiküste Positano, Praiano, Furore, Conca dei Marini, Amalfi, Ravello, Scala, Tramonti, Atrani, Minori, Maiori, Cetara und Vietri sul Mare. Die offiziellen Betriebe sind allerdings weniger als 10, die mit den heroischen Kleinwinzern dieses Gebiets kollaborieren, die den Terrassenanbau auf kleinster Fläche und in bis zu 550 Metern über dem Meeresspiegel ihre Rebsorten pflegen. Die dolomitisch-kalkhaltigen Felsen der Amalfiküste wurden in der Geschichte von vulkanischen Materialien des Vesuvs beregnet, überwiegend Asche und Bimsstein, die den Boden dadurch lockerer machen und das Wasser leichter durchsickern läßt. Sicher gibt es auch an der Amalfiküste Unterschiede bei der Bodenzusammensetzung, doch wird der Wein eher von der überraschenden Vielzahl an Mikroklimen, Höhen und Windausrichtungen dieser Küste beeinflusst, so daß fast jeder Terrassenanbau einer eigenen Cru entsprechen könnte.

Die hohe steile Amalfikueste mit den angebauten Terrassen
Herkunftsbezeichnung Costa d’Amalfi Doc

Die Herkunftsbezeichnung des Weines Costa d’Amalfi Doc stammt aus dem Jahr 1995 (mit Veränderungen im Jahr 2011) und bezieht sich auf den Wein, der an der im Nordwesten der Provinz Salerno liegenden Amalfiküste angebaut wird. Es ist schwierig alle Rebsorten der Amalfiküste aufzuzählen, da sie sich über viele kleine Terrassenanbauflächen verteilen. Auch wenn die wichtigsten Rebsorten in der Herkunftsbezeichnung auftauchen, werden diese Weine auch durch lokale historische Rebsorten angereichert. Unter den weißen Rebsorten kann die frühreife Fenile, die spätreife Ripoli, die aromatische Ginestra, die würzige Pepella sowie die typischen kampanischen Falanghina und Biancolella aufgezählt werden, die hier aber meist die Namen Biancazita und Biancatenera tragen. Auch an der Amalfiküste dominieren die roten Rebsorten Aglianico und Piedirosso die Weingärten, doch darf man nicht die interessante Rebsorte Tintore aus Tramonti sowie den Sciascinoso, Olivella, Taralluzzo und Porcino vergessen, die fern der Amalfiküste kaum oder gar nicht vorzufinden sind. Die Einstiegspreise sind durch die erheblichen Kosten durch den Aufwand beim Anbau allerdings recht hoch und starten etwa ab 10€. In den letzten Jahren ist das Interesse an den Cru und besondere Weinselektionen dieser Küste stark gestiegen und Winzer/innen wie Marisa Cuomo oder Tenuta San Francesco haben einen internationalen Ruf bekommen.

Der Weisswein von Marisa Cuomo aus dem Untergebiet Furore
Das Untergebiet Furore

Das Costa d’Amalfi Doc Furore Gebiet beinhaltet die Gemeinden Furore, Praiano, Conca dei Marini und Amalfi und eine geschätzte Weinanbaufläche von circa 35 Hektarn, die allerdings auf etliche Weinbauern aufgeteilt sind. Unter den Untergebieten ist dieses das offenste, wärmste, trockenste und belüfteste. Herausschlaggebend sind die vom Meer aus aufsteigenden frischen Meeresbrisen an den heißen Sommertagen und die frische Nachtluft, die vom Lattarigebirge absteigt.

Das Untergebiet Ravello

Das Costa d’Amalfi Doc Ravello Gebiet umfasst die Gemeinden Ravello, Scala, Minori und Atrani und gilt als die historisch gesehen handelsoffenste Gemeinden. Im Vergleich zu Furore, ist dieser Teil der Amalfiküste geschützter und hat einen frischeres und feuchteres Klima. Ein erheblicher Teil der Rebsorten bestehen aus lokalen weißen Trauben wie biancatenera und biancazita, die meist auf einer Höhe von 400 bis 500 Metern angebaut werden.

Das Untergebiet Tramonti

Costa d’Amalfi Doc Tramonti Gebiet betrifft zwar nur die beiden Gemeinden Tramonti und Maiori, besitzt dabei allerdings die größten Weinanbauflächen innerhalb des tiefen Chiunzi-Passes und den weiten Schluchten bei Maiori. Hier hat der Weinanbau eine Verbindung mit den großen Weinanbaugebieten der Region Kampaniens der Provinzen von Avellino und Benevent mit einer späteren Ernte und teilweise hundertjährigen Pflanzen, die die Reblausplage überlebt haben. Eine lokale Besonderheit ist die Rebsorte Tintore, die nur auf dem Gebiet der Gemeinde Tramonti zu finden ist.

Weitere Infos findet Ihr in meinem Blog zur Gastronomie in Kampanien