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Gastronomie in Kampanien

Die Falanghina del Sannio Doc

Die Falanghina ist in Kampanien weitaus verbreitet, wobei sich die idealen Anbaugebiete sich in den Phlegräischen Feldern und dem gebirgigen Gebiet des Sannio befinden. Die neuesten Dna-Untersuchungen differenzieren die Falanghina del Sannio von der Falanghina der phlegräischen Felder.

Der unbewusste Konsum der Falanghina

In den letzten Jahren hat sich die Falanghina del Sannio vom Tischwein gemeinsam mit dem Fiano di Avellino und dem Greco di Tufo zu einem der beliebtesten Weißweine der Region Kampanien entwickelt. Die Rebsorte Falanghina ist die meist verbreiteste und vielfältigste der Region Kampanien, so wird sie neben der Falanghina del Sannio Doc auch für weitere geschützte Weine wie dem Falerno del Massico Bianco, Campi Flegrei, Costa d’Amalfi, Penisola Sorrentina, Capri, Galluccio und dem Vesuvio verwendet.

Die Falanghina Traube im Sannio
Steigende Qualität

Der Anbau mit einer recht geringen Lese und der immer aufmerksamere Weinanbau haben die Falanghina del Sannio zu einem Wein mit einem interessanten Charakter werden lassen, der besonders wegen seinem frischen aromatischen Geschmack bevorzugt wird. Der Jahrgang 2017 wurde von dem regionalen Winzerverband mit einer Gesamtnote von 88/100 bewertet, wobei die Charakteristiken dieses besonders dürren Jahres im Wein gut zum Ausdruck kommen und die Aufmerksamkeit und Professionalität der lokalen Winzer immer größer wird.

Die Doc Auszeichnung 2011

Der von dem wichtigen lokalen Winzer Mustilli eingeläutete Boom der Falanghina wurde 2011 mit der Herkunftsauszeichnung Falanghina del Sannio Doc auf europäischer Ebene geschützt. Die Falanghina del Sannio Doc kann auf der gesamten Provinz von Benevent angebaut werden und in die Untergebiete Solopaca, Guardiolo, Taburno und Sant’Agata dei Goti aufgeteilt werden. Die Herkunftsauszeichnung verpflichtet einen Mindestanteil von 85% der Falanghina-Traube, wobei ein Großteil der Hersteller einen puren Falanghinawein auf den Markt bringt. Die Falanghina del Sannio darf auch als Spumante, Späternte und Passito hergstellt werden. Mindestalkoholgehalt beträgt 10,5%.

Weinanbau im Sannio in der Provinz von Benevent
Farbe, Bukett und Geschmack

Die Falanghina del Sannio wird bei zu einer Temperatur von 8/10°C getrunken und hat eine strohgelbe Farbe. Wegen der weiten Fläche des Anbaugebiets der Falanghina del Sannio ist es schwer ein einziges Geschmacksprofil anzugeben. Doch tendiert dieser Wein im Bukett etwas delikat mediterran fast tropisch süßlich sowie fruchtig und floreal. Er ist leicht zu trinken, schmeckt öfters durch den vulkanischen Boden und die großen Temperaturabweichungen des Sannio aromatisch, etwas säuerlich und frisch, andere male auch runder und eleganter. Sie passt sehr gut zu den traditionellen Produkten der Region Kampanien, wie frischem Ziehkäse, Geflügel, Meeresfrüchten oder Fisch. Die Variante als Spumante passt hervorragend zu Meeresvorspeisen, während der Passito ideal zu reifen Käsesorten, trockenen oder fruchtigen Desserts passt.

Weitere Infos findet Ihr in meinem Blog zur Gastronomie in Kampanien

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Der Fiano di Avellino Docg

Der Fiano di Avellino gilt als der typische Weißwein Irpiniens, da er hier seit Jahrtausenden angebaut wird. Zwanzig Jahre lang hat der Fiano am großen Aufschwung seines Cousins Greco di Tufo gelitten, zuletzt hat der Fiano wieder eine wichtige Position zurückerobert und findet immer mehr Freunde seines komplexen, eleganten Buketts und Geschmacks.

Der Aspekt und Geschmack des Fiano di Avellino

Die Farbe des Fiano di Avellino ist ein intensives strohfarbenes Gelb mit einem tiefen und eleganten Bukett. Der Geschmack ist ausgeglichen und leicht anzunehmen mit Noten von getrockneten Früchten, Gewürzen und mildem Honig. Der Fiano ist schwer mit anderen nationalen oder internationalen Rebsorten zu vergleichen und somit vom Geschmack sehr individuell. So wie viele andere Weißweine aus der Region Kampanien, erlaubt ihm die Struktur eine lange Reifung, die nicht selten auch 10 Jahre dauern darf. Er wird bei einer Temperatur von 8-10°C genossen und ist ideal als Aperitiv oder zu raffinierten Fischspeisen, Krustentieren, hellen Fleischsorten oder auch einer frischen kampanischen Büffelmozzarella.

Die Rebsorte Fiano di Avellino
Die Geschichte des Fiano

Die Rebenkunde klassifiziert den Fiano in die vorrömische Zeit. In der Zeit des römischen Imperiums in Kampanien wurde der Fiano unter dem Namen Vitis Apiana berühmt, da die süßen Trauben viele Bienen angezogen haben, wie es auch heute noch beim Fiano der Fall ist. Der aus jenen Trauben gewonnene Wein hatte bei der römischen Oberschicht eine große Nachfrage. Aus den Registern von Friedrich II. aus dem 13. Jahrhundert wissen wir von einer Bestellung des Fiano vom Stupor Mundi zu seiner Zeit in Foggia. Nicht ohne Zufall wird der Fiano auch in Apulien und Sizilien angebaut. Auch Karl von Anjou hatte in seinem königlichen Garten ganze 16000 Reben des Fiano anbauen lassen. Bis heute gilt der Fiano als einer der besten Weißweine Italiens.

Der Weinanbau in der Gegend von Avellino
Seit 2003 ein Docg Wein

Der Fiano di Avellino ist seit 2003 ein auf europäischer Ebene geschützter Docg Wein. Die Ursprungsbezeichnung Docg verpflichtet die Hersteller mindestens 85% der Rebsorte Fiano zu nutzen, während ein Höchstanteil von 15% aus den Rebsorten Greco, Coda di Volpe oder trebbiano toscano bestehen dürfen. Der Mindestalkoholanteil beträgt 11,5%. Sein Anbaugebiet grenzt an die Gebiete der Taurasi und der Greco Docg Weine und umfasst die in der Provinz von Avellino liegenden Gemeinden von Avellino, Lapio, Atripalda, Cesinali, Aiello del Sabato, S. Stefano del Sole, Sorbo Serpico, Salza Irpina, Parolise, S. Potito Ultra, Candida, Manocalzati, Pratola Serra, Montefredane, Grottolella, Capriglia Irpina, S. Angelo a Scala, Summonte, Mercogliano, Forino, Contrada, Monteforte Irpino, Ospedaletto D’Alpinolo, Montefalcione, Santa Lucia di Serino und San Michele di Serino.

Die vier Profile des Anbaugebiets

Die Reben werden in einem sehr grünen, waldreichen Gebiet und intaktem Ökosystem angebaut, das den Rebpflanzen zu Gute kommt. Die Böden sind tendentiell vulkanischem Ursprungs und reich an Mineralien. Innerhalb des Docg-Anbaugebiets beeinflussen vier Gebiete das Profil des Fiano-Weines. Die Fiano-Weine um Lapio haben eine starke Struktur, eine unüblich starke Charakteristik des Säure- und Mineralienzusatzes und erinnern nicht selten an wahre Bergweine. Die Fiano-Weine um Summonte wachsen auf schwierig zu verarbeitenden Böden und zeichnen sich durch einen konzentrierten, kräftigen und eher fruchtigen als Mineralhaltigen Geschmack aus. Die Fiano-Weine aus dem Gebiet um Montefredane wachsen auf Lehm- und Tonhaltigen Böden, so daß die Weine sehr Mineralhaltig und langlebig sind. Die Fiano-Weine aus den im Osten von Avellino gelegenen Hügeln sind am weitesten verbreitet. Die Böden sind hier eher sandig und der Wein hat Noten von gerösteten Haselnüssen, was aus ihm einen geräucherten aber nicht mineralhaltigen Charakter verleiht.

Weitere Infos findet Ihr in meinem Blog zur Gastronomie in Kampanien