Das Baptisterium des San Giovanni in Fonte ist aus der Basilika der Santa Restituta innerhalb der Kathedrale von Neapel zu erreichen und wurde unter Bischof Severo (363-409 n. Chr.) wohl zwischen dem Ende des 4. und dem Anfang des 5. Jahrhunderts errichtet und wird einer weiteren Restauration unter Bischof Sotero im Jahr 465 unterzogen. Nach dem Edikt des Konstantin von 313 n. Chr. werden die meisten frühchristlichen Bauten noch meist in distanzierten Stellen wie den Katakomben oder den Domus Ecclesiae errichtet, bei dem das klassische Repertorium mit einer christlichen Symbolik ausgestattet wird. Das Baptisterium des San Giovanni in Fonte wird in der Zeit gebaut, als die christliche Kunst aus den Domus Ecclesiae entnommen wird und in die öffentlichen Bauten integriert wird. Damit ist es wohl eines der ältesten Taufbecken des Westen Europas.
Die Struktur und die Restauration
Das Baptisterium des San Giovanni in Fonte hat eine quadratische Strukur mit Trompen und einem oktagonalen Tambour, auf der sich die Kuppel richtet. Die quadratische Struktur ist im Westen Europas praktisch ein Unikum und bezeugt die intensiven Einflüsse aus dem Osten Europas zu jener Zeit. Der ursprüngliche Zugang war in Richtung Innenhof gerichtet und wurde wohl bei der Inglobierung der Basilika der Santa Restituta zur Zeit der Anjou im 14. Jahrhundert verändert. Während der Fussboden und der Bogen moderne Erneuerungen sind, gibt uns die Restauration der Mosaike im Jahr 1989-90 heute die Möglichkeit, die Motive dieser frühchristlichen Dekoration zu lesen und das erhaltene Becken in Estrichmörtel zu erkennen.
Das Mosaik des Baptisterium des San Giovanni in Fonte
Das Mosaik stammt wahrscheinlich noch aus der Zeit des Bischofs Severo und somit von der Originalstruktur des Baptisteriums. Wie bei der Struktur ist auch die Stil der Dekoration typisch für den östlichen Bereich des Mittelmeers und einzigartig für die westeuropäische christliche Welt jener Zeit. Damit ist das Mosaik des Baptisterium des San Giovanni in Fonte eines der wenigen erhaltenen frühchristlichen Wanddekorationen des Süden Italiens und das wohl wichtigste Werk dieser Zeit der Stadt Neapel und der Region Kampanien. Girlanden und Bordüren mit Früchten, Blättern, Vasen und Vögeln umrunden das Christusmonogramm im Zentrum der Decke und eine Darstellungen des Testaments zum Ritus der Taufe. Von ihnen sind noch die Hochzeit zu Kana, Christus und die Samaratierin am Jakobsbrunnen, Christus auf dem Globus diktiert das Recht, der Heilige Petrus wird vom Wasser gerettet und ein Teil des wunderbaren Fischfangs erhalten. In der Trommel mischen sich die Darstellungen der Heiligen und Apostel mit den Symbolen der vier Evangelisten, von denen eines leider verloren ging, die von der Alegorie der Rehe an der Quelle, Lämmern und dem Guten Hirten umrundet werden. Weder die erneuerte Dekoration mit Fresken und Ölfarben aus dem 17. Jahrhundert von dem noch Reste zu erkennen sind, noch die Restauration von 1898 haben das Mosaik mit neuen Motiven integriert, so das ein herausragendes Dokument der frühchristlichen Kunst mit Einflüssen der spätantiken Naturalismus erhalten blieb, die sich zwischen der Kunst der Antike und dem später dekorierten Mausoleum der Gallia Placida von Ravenna einordnet.
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