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Die Geschichte Kampaniens und Neapels

Die ersten Siedler Kampaniens

Von der Steinzeit zur Bronzezeit

Funde an den Küsten (speziell auf Capri, der sorrentiner Halbinsel, bei Camerota und Paestum) und im Inland (in Guardia Sanframondi, Gesualdo, den alburner Bergen und Montemiletto) bezeugen heute, das die Region Kampanien bereits seit der Altsteinzeit vom Menschen besiedelt ist. Weitere sichere Spuren findet man in Kampanien auch noch aus der Jungsteinzeit (dem Neolitikum), der Kupferzeit (Äneolithikum) und besonders der Bronzezeit.

 
Gefundes Grab der Bronzezeit im Museum von Avellino

Die Gaudo-Kultur und der Einfluss aus Mykene

Eine lokale Besonderheit der Kupferzeit ist die sogenannte Gaudo-Kultur, benannt nach einer ausgegrabenen Nekropole bei Paestum. Weitere kleinere Nekropolen entdeckte man noch bei Pontecagnano, Eboli, Buccino, Piano di Sorrento sowie Mirabella Eclano. Diese Kultur zeichnet sich speziell durch Grubengräber aus, bei denen man einen Zugang zu kleinen Höhlen mit Kollektiv-Gräbern hat. Oft beinhalten diese Gräber auch Keramiken, die Verbindungen mit Kulturen aus dem nord-östlichen Mittelmeer erahnen lassen. Zahlreiche Siedlungen der apenninischen Kultur aus der Bronzezeit gab es ähnlich wie im Rest Italiens auch in Kampanien. Hinzu kommen dabei erhebliche Einfuhren von mykenischen Waren aus der Zeit vom vierzehnten bis zum zwölften Jahrhundert vor Christus.

Longola und San Paolo Belsito

Eine Besonderheit stellen allerdings die archäologischen Reste von Longola bei Poggiomarino und von San Paolo Belsito bei Nola dar: ein Ausbruch des Vesuvs begräbt um 1700 v. Chr.  die beiden Siedlungen um sie ähnlich wie Pompeji zu konservieren. Leider sind beide Ausgrabungsstätten momentan nicht zu besichtigen. Dabei wird Longola als Venedig der Bronzezeit bezeichnet, denn die gesamte Siedlung wurde auf Holzstämmen und kleinen verbundenen Inseln auf dem Fluss Sarno gebaut. Einen Wiederaufbau der Hütten von San Paolo Belsito kann man heute dafür im interessanten archäologischen Museum von Nola besichtigen.

Longola, venedig der bronzezeit

Die Entwicklung der neuen Kulturen in der Eisenzeit

Die Völker und Kulturen fangen an sich während der Eisenzeit mehr und mehr zu unterscheiden: während die sogenannte Zivilisation der Grubengräber der Opici vor allem bei Cumae, im Sarno-Tal (in dem auch Sarraster wohnen), in der Valle Caudina und bei Avella leben, siedeln im Süden Kampaniens, besonders im Vallo di Diano bei Sala Consilina, die Enotrier mit ihrer Kultur und dem Ritual der Einäscherung an. Aber auch nördlich des Flusses Volturno entwickeln die Ausoner eine eigene Kultur und in den Hochebenen der Gebiete bei den Flüssen Sele und Ofanto findet man Spuren einer Zivilisation mit typischen Einflüssen der Kulturen der Adriaküste.

Weitere Infos finden Sie in meinem Blog zur Geschichte Neapels und Kampaniens