Der zweite Aufenthalt des Caravaggio in Neapel im Jahr 1609 vor seinem verfrühten Tod ist Dank seiner Flucht aus dem Gefängnis in Malta nach Sizilien und einer Rueckkehr nach seinem ersten Aufenthalt nach Neapel moeglich. Caravaggio erfährt aber kurz nach seiner Ankunft ein Attentat in der damals bekannten Taverna del Cerriglio, das vermutlich im Auftrag der Kavaliere des Malteser Ordens ausgeübt wurde und erlitt dabei eine schwere Verletzung im Gesicht. Caravaggio hält sich bei seinem zweiten Aufenthalt im noblen und der Familie Carafa-Colonna zugehörigem Palazzo Cellamare an der Via Chiaia auf, welcher letztendlich zu seiner letzten Bleibe werden wird. Der zweite Aufenthalt des Caravaggio in Neapel wird trotz seiner Verwundung sehr produktiv und er hinterlaesst hier einige seiner bedeutendsten Bilder:
Die Verleugnung des Petrus (Metropolitan Museum of Art – New York)
David mit dem Kopf des Goliath (Galleria Borghese – Rom)
Johannes der Täufer (Galleria Borghese – Rom)
Salomè mit dem Kopf des Täufers (Palacio Real de Madrid – Madrid)
Die Verkündigung (Musèe des Beaux-Arts – Nance)
Die Bilder des Heiligen Franziskus erhält die Stigmata, des Heiligen Franziskus in Meditation und die Wiederauferstehung wurden von Caravaggio für die Fenaroli Kappelle in der Monteoliveto Kirche von Neapel angefertigt, gingen aber leider bei dem Erdbeben von 1805 verloren. Von der Wiederauferstehung ist heute noch eine Kopie des Louis Finson in der Eglise de Saint-Jeane-de-Malte in Aix-en-Provence zu sehen.
Das Martyrium der Heiligen Ursula
Der zweite Aufenthalt des Caravaggio in Neapel schenkt uns das letzte Werk des Künstlerlebens des Caravaggio kurz vor seinem Ende im Jahr 1610, welches weiterhin in der Stadt verbliebenist. Das Bild Das Martyrium der Heiligen Ursula (154 x 178 cm) ist im Stuckraum des Palazzo Zevallos Stigliano des Gallerie d’Italia des Banca Intesa Sanpaolo in der Via Toledo zu besichtigen. Das Bild wurde vom reichen genuanischen Bankier Marcantonio Doria, Sohn des Dogen Agostino, in Auftrag gegeben da die Doria Familie die Heilige Ursula als Protektorin der Familie hatte. Als Caravaggio Neapel verliess war das Bild noch nicht komplett getrocknet und wurde durch die Sonnenstrahlen beschädigt weil Caravaggios Prokurator Lanfranco Massa das Bild schneller trocknen lassen wollte.
Über Genua zurück nach Neapel
Das Bild erreichte Genua über das Meer und blieb von 1610 bis 1832 in der ligurischen Hauptstadt. Durch eine Erbschaft wurde das Bild zurück nach Neapel und in die Residenz der Doria d’Angri Familie in die Via Toledo Familie gebracht. Das Bild galt lange als ein Mattia Preti und wurde 1972 von der italienischen Handelsbank aufgekauft. Erst 1980 wurde das Bild dem Caravaggio offiziell zugesprochen.
Das Bild
Auf dem Bild sind Attila und die Kungfrau Ursula, eine in Köln ermordete bretannische Prinzessin, bei ihrer Rückkehr von einer Pilgerreise mit weiteren 11000 Jungfrauen zu sehen. Der Hunnenkönig ist dabei die Jungfrau mit einem Pfeil wegen ihrer Abweisung zu ermorden. Einer der Männer hinter der Heiligen hat das Ausseheen des Caravaggio, der mit einem erschrockenen Blick dem Geschehen zuschaut. Neben dem Bild des Caravaggio sind in der Gallerie d’Italia eine grosse Anzahl von weiteren interessanten Bildern in der dauerhaften Ausstellung zu bewundern.
Informationen:
Adresse: Via Toledo 185 in Neapel Uhrzeiten:: Di-Fr 10.00-19.00, Wochenende 10.00-20.00 Uhr, Montags geschlossen Eintrittspreis: 5€
Caravaggio reist mit den beiden für Scipione Borghese bestimmten Bildern nach Rom ab und stirbt am 18. Juli 1610 nach einigen Tagen Haft auf dem Strand von Port’Ercole im Alter vom mur 39 Jahren. Wahrscheinlich hat er nie von der unterzeichneten Vergebung des Paulus V. erfahren. Caravaggio ist ein Vorläufer der modernen Kunst und sein Leben war wie seine Kunst voll an Licht und Schatten. Die Figuren seiner Bilder entspringen dabei wohl den vom Caravaggio schwierigen und abenteuerlich geführtem Leben und seine Modelle waren häufig Kneipengänger und Prostituirte. In seinen Selbstportraits ist oft die Verzweiflung eines ständig auf der Flucht lebenden Künstlers zu erkennen. Die drei in Neapel erhaltenen Bilder seines Aufenthalts sind es dabei absolut Wert besichtigt zu werden.
Erleben Sie mit mir oder einem meiner qualifizierten Kollegen die Stadt Neapel bei einer Führung. Gerne können Museen, Kirchen oder andere Besonderheiten individiduell ins Programm eingefügt werden.
Michelangelo Merisi ist unter seinem Künstlernamen Caravaggio, seinem Geburtsort in der Nähe von Bergamo, (geb. 1571) bekannt und war ein revolutionärer und provokativer Künstler, der wegen seiner Bilder und seinem turbulenten Leben bekannt wurde. Sein unbeliebter Ruf liess Caravaggio etwa 3 Jahrhunderte in Vergessenheit geraten bevor seine Kunst zu Recht wiederentdeckt wurde. Während seines mysteriösen und wilden Lebens hatte Caravaggio, Inizator des Barocks, Vorläufer der modernen Kunst und wohl einer der wichtigsten Maler unserer Kunstgeschichte, in seinen letzten Lebensjahren zwei Aufenthalte in Neapel. Hier produzierte er mit seiner Kapazität schnell zu arbeiten und sich auf die Hauptfiguren zu konzentrieren einige seiner Lebenswerke.
“Man spricht über Michelangelo di Caravaggio und definiert ihn hier einen Meister des Schattens und dort einen Meister des Lichts. Er wurde vergessen. Ohne ihn wären Ribera, Vermeer, La Tour Rembrandt nie möglich gewesen. Und Delacroix, Courbet, Manet hätten auf eine andere Weise gemalt” Roberto Longhi
Eine Flucht nach Neapel
Am 28. Mai 1606 ermordete Caravaggio unweit vom Pantheon in Rom wegen einem Streit bei einem Ballspiel Ranuccio Tommasoni aus Terni, Mitglied einer bedeutenden Militärfamilie. Der verletzte Caravaggio fand Zuflucht bei Costanza Colonna, wird aber daraufhin aus Rom verbannt und zum Tode verurteilt. Nach einem Aufenthalt in den Feudalwirtschaften der Colonna Familie in den Albaner Bergen entscheidet Caravaggio sich am 6. Oktober 1606 die wuselige Metropole Neapel zu erreichen, die mit ihren ca . 400000 Einwohnern zusammen mit Paris die grösste Stadt Europas war. Sein erster Aufenthalt in Neapel verbrachte er in den spanischen Vierteln und dauerte etwa 8 Monate.
Die Madonna des Rosenkranzes
Der erste Auftrag den Caravaggio in Neapel erhält ist die Madonna des Rosenkranzes. Der reiche Händler Nicola Radulovic aus Ragusa beauftragt Caravaggio ein Altarbild für die Basilika von San Domenico Maggiore (wahrscheinlich für die Carafa-Colonna Kappelle) in der Altstadt von Neapel zu malen. Die Domenikaner nehmen das Bild jedoch nicht an und empfinden es wie die Madonna dei Pellegrini in Rom als skandalös. Das Bild wird schliesslich nach Auftrag von Pieter Paul Rubens von flämischen Künstlern für 1800 Fiorini aufgekauft und den Domenikanern der Sint-Pauluskerk von Antwerpen geschenkt. Im Jahr 1781 verliebt sich der österreichische Kaiser Franz Josef II von Habsburg in das Bild und erreicht sein Vorhaben dieses aufzukaufen. Heute ist es in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums von Wien zu bewundern.
Der Auftrag vom Pio Monte della Misericordia
Der zweite Auftrag in Neapel, gleichzeitig eines der drei Bilder die bis heute noch in der Stadt verblieben sind, kam von den Verwaltern des Kongregation des damals neu gegründeten (1602) Pio Monte della Misericordia, das heute weiterhin eines der bedeutendsten Wohlfahrtsinstitute von Neapel ist. In diesem Fall setzte sich Luigi Carafa-Colonna, eines der Mitglieder der Kongregation, für Caravaggio ein und wurde mit dem sehr hohen Preis von 400 Dukaten (am Ende wurden 370 bezahlt) angesetzt.
Die sieben Werke der Barmherzigkeit
Die Sieben Werke der Barmherzigkeit ist ein besonders grosses Öl auf Leinwandbild (390 x 260 cm) und wurde auf dem Hauptaltar der Kappelle des Pio Monte della Misericordia angebracht. Die Verbindung der Kongregation mit dem Bild ist seit damals besonders stark, bereits seit 1613 wurde vertraglich festgeschrieben das dieses Bild für immer diese Kappelle schmücken soll. In diesem Werk des Caravaggio werden erstmals alle sieben Werke der Barmherzigkeit, Aufgabengebiet der Kongregation der Karitas, zur gleichen Zeit und am gleichen Ort dargestellt. Die klassische Ikonographie zu diesem Thema wurde damit revolutioniert, so wie auch Caravaggio erstmals eine grosse Anzahl von Personen auf einem Bild darstellt: die gemalte Szene scheint zwischen Schatten- und Lichtspielen in einer der bevölkerungsreichen Seitenstrassen des Zentrums von Neapel abzuspielen.
Die Heilige Mutter der Barmherzigkeit
Die Hungernden speisen und die Gefangenen besuchen
Tote begraben
Die Nackten bekleiden und die Kranken besuchen
Die Fremden aufnehmen
Den Dürstenden zu trinken geben
Das Bild ist heute zusammen mit der Bildergallerie des Pio Monte della Misericordia zu besichtigen (im Preis mit inbegriffen).
www.piomontedellamisericordia.it Via dei Tribunali 253, Neapel Uhrzeiten: Montag/Samstag 9.00/18.00 Sonnatg 9.00/14.30 Preis: 7€ (Kirche + Bildergallerie)
Die Geisselung Christi
Bei seinem ersten Aufenthalt in Neapel malt Caravaggio ausserdem zwei Geisselungen. Die erste Geisselung Christi (die kleinere) befindet sich heute in Frankreich im Musèe des Beaux-Arts von Rouen. Die zweite Version der Geisselung Christi befindet sich noch in Neapel und wird seit 1972 in der zweiten Etage des Bildergallerie von Capodimonte aufbewahrt.
Der Auftrag des Bildes kommt 1607 von Tommaso De Franchi, Mitglied einer bedeutenden Magistratenfamilie, für die Familienkappelle in der Basilika von San Domenico Maggiore. Caravaggio erhielt für das Öl auf Leinwand-Werk mit den Ausmassen von 286 x 213 cm die bedeutende Summe von 290 Dukaten. Caravaggio liess sich bei seiner Interpretation der Geisselung Christi von dem Bild von Sebastiano Piombo aus der S. Pietro in Montorio Kirche inspirieren, verzichtete allerdings auf die Architekturen im Hintergrund und auf eine Vielzahl der abgebildeten Figuren. Ein vertikaler Lichtstrahl scheint auf den muskulösen Körper des Christus, der an die männlichen Figuren des Michelangelo in der sixtinischen Kappelle erinnert. Ausserdem wird nach der christlichen Tradition die Dornenkrone erst nach der Geisselung aufgesetzt, während sie beim Bild des Caravaggio bereits auf dem Kopf des Christus zu sehen ist.
Weitere Werke des ersten Aufenthalts
Weitere Bilder aus dem ersten Neapelaufenthalt des Caravaggio sind die Heilige Familie mit Johannes dem Täufer der Otero Silva Sammlung im Metropolitan Museum von New York, die Salomè mit dem Kopf des Täufers aus der National Gallery von London, eine heute leider veschwundene Judith enthauptet Holoferne, die Kreuzigung des Heiligen Andreas des Cleveland Museum of Art und die erste Version des David mit dem Kopf des Goliath des Kunsthistorischem Museums von Wien.
Die Abreise nach Malta
Caravaggio wurde in kurzer Zeit zu einem der angefragtesten und beliebtesten Maler Neapels, entscheidet sich aber in Richtung Malta abzureisen. Es ist heute nicht sicher ob er aus Sicherheitsgründen abreisen wollte oder sich nach der Einladung des Malteserordens auf der Insel profilieren und als Ritter das Recht das Schwert zu tragen erlangen wollte. Ab Juli 1607 bis zu seiner Flucht von seiner bis heute ungeklärten Einkerkerung und Radiation aus dem Malteserorden nach Sizilien wird Caravaggio erst 1609 nach Neapel zu seinem zweiten Aufenthalt zurückkehren.
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Die Basilika von San Lorenzo Maggiore in Neapel ist zusammen mit dem Museo dell’Opera von San Lorenzo, dem Kreuzgang und dem unterirdischen Bereich Teil des Monumentalen Komplexes von San Lorenzo Maggiore einer der bedeutendsten historischen Zeugnisse über die verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte. Der Komplex befindet sich im Herzen des historischen Zentrums von Neapel, war einer der bedeutendsten Treffpunkte der historischen Verwaltungsebene der Stadt und Sitz des aus den wichtigsten Familien und einem Volkssitz zusammengesetzten Stadtrat. Die Basilika von San Lorenzo Maggiore ist zudem eine der antiksten Kirchen von Neapel, einer der wichtigsten franziskanischen Zentren Süditaliens und beinhaltete einige bedeutende Bilder, die teilweise noch in der Basilika und dem Museo dell’Opera und teils in der Bildergallerie von Capodimonte ausgestellt sind. Zeugnis der Erneuerung der Stadt unter der Dynastie der Anjou, ist hier der gothische Einfluss mit einigen Erneuerungen aus der Renaissance und dem Barock besonders gut zu sehen.
Die Gründung unter Byzanz
Die Basilika von San Lorenzo Maggiore ist im historischen Zentrum der Altstadt von Neapel zwischen der Via Tribunali (dem antiken Decumanus Maximus) und der Via San Gregorio Armeno (der Krippenbauerstrasse) gelegen. Die frühchristliche Basilika von San Lorenzo wurde bereits zwischen 533 und 555 unter Bischof Giovanni II zur Zeit des unter Byzanz stehendem Herzogtums von Neapel auf dem nördlichen Teil des römischen Marktplatzes Macellum am Forum des antiken Neapolis errichtet. Die ursprüngliche Basilika hatte drei Schiffe zwischen einer Narthex und einer Absis, auf dessen Seiten sich ein diaconicon und eine prothesis befanden.
Die gothische Erneuerung
Im Jahr 1234 wird die Basilika den franziskanischen Mönchen übergeben. Unter Karl I von Anjou und nach einem votiven Gelübde während der Schlacht gegen die jakobinischen Truppen des Manfred von Hohenstaufen wird die frühchristliche Kirche 1270 in eine Basilika im Stile der französischen (mit einer Absis) und franziskanischen (Transept und Hauptschiff) Gothik errichtet. Karl von Anjou wurde in Paris geboren und brachte seine Baumeister aus Frankreich für den Bau der Absis nach Neapel. Der Innenbereich basiert auf einem Hauptschiff von 50 x 20 Metern mit einer auf einem lateinischen Kreuz basierenden Struktur. Das Hauptschiff und der Transept werden von einem gothischen Dachstuhl bedeckt. Auf beiden Seiten der Kirche befinden sich jeweils acht Kappellen mit Spitzbögen, die teilweise von antiken Säulen gestützt werden.
Einige Besonderheiten
Im Jahr 1442 wurde innerhalb der Basilika von San Lorenzo Maggiore die Kutsche des aragonesischen Triumphs über die Anjou ausgestellt
Im Jahr 1456 wird die Basilika bei einem Erdbeben beschädigt
Rechts von der Fassade befindet sich der auf vier Etagen basierende Kirchturm, der ab 1487 errichtet und 1507 fertiggestellt wurde.
Im Jahr 1567 wird Felice Peretti, zukünftiger Papst Sixtus V., zum Bischof proklamiert
Zwischen 1563 und 1580 wird der gothische Chor entfernt
Über dem Eingangsbereich ist eine Franziskanische Allegorie aus dem 16. Jahrhundert mit Papst Sixtus V. von Francesco Curia eingesetzt worden.
Ab 1635 erhält die Basilika von San Lorenzo Maggiore eine barocke Verkleidung. Die Räume zwischen den Säulen der Absis werden geschlossen, die ogivalen durch quadratische Fenster ausgetauscht, einige Kappellen bekommen eine Stuck- und bunte Marmorverkleidung und die gothische Decke wird durch eine Kassettendecke mit einem Bild von Giuseppe Marulli bedeckt.
Die Fassade wird von Dioniso Lazzari erneutert, aber 1732 erneut von einem Erdbeben beschädigt.
Die Fassade wird dieses Mal von Ferdinando Sanfelice erneuert, der bei seinem Projekt das von Bartolomeo di Capua 1324 in Auftrag gegebene gothische Marmorportal stehen lässt und in sein Prokjekt einfügt.
Ab 1905 wurde die Basilika wegen einem riskanten Zustand dem Kult geschlossen, erst 1927 finden die Restaurierungsarbeiten an, bei dem die barocke Struktur enfernt und der gothische Aspekt wieder hergestellt wurde. Der barocke Stil wurde hingegen an der Gegenfassade belassen.
Die Basilika enthält rechts vom Eingang ein Monument zur Erinnerung an den Wissenschaftler, Philosoph und Kommödienschreiber Giambattista della Porta.
Giovanni Boccaccio trifft in der Basilika von San Lorenzo auf seine “Fiammetta”, die in verschiedenen Texten von ihm auftaucht.
Das rechte Kirchenschiff
Die erste und zweite Kappelle
Die ersten beiden Kappellen wurden bei den Restaurierungsarbeiten vereint und waren dem heiligen Josef und dem Heiligen Bonaventura gewidmet. Die Trennwand wurde entfernt um die Einrichtung des Grabmahls des Ludovico Aldomorisco, Admiral und Berater von König Ladislao von Duraz, von Antonio Baboccio da Piperno von 1421 zu ermöglichen. Das Grabmahl gilt als letztes Werk des bekannten gothischen Künstlers aus Mittelitalien. Das Baldachin-Grabmahl wird von vier Karyatiden gestützt, die die vier Brüder im Kriegsgewand des Verstorbenen darstellen. Auf den seitlichen Reliefs wird der Tod des Verstorbenen und die Präsentation des Verstorbenen durch die Jungfrau Maria an den Ewigen Vater dargestellt. Antonio Baboccio da Piperno hat auf der Basis des Grabmahls seine Unterschrift und sein Alter (70 Jahre) hinterlassen. Neben den erhaltenen weiteren Grabmahlen wurden aus den beiden Kappellen einige Bilder entnommen, die heute im Museo dell’Opera der Basilika von San Lorenzo Maggiore zu besichtigen sind.
Die dritte Kappelle
Die dritte Kappelle ist dem Rosenkreuz gewidmet und wurde von der Familie Cacace-de Caro einrichten lassen. Diese Kappelle hat ihre aufwendige barocke Struktur mit einer grossen Anzahl verschiedener Marmorsorten unter dem bedeutenden Architekten der Zeit Cosimo Fanzago ab 1642 nach Auftrag des Verwalters der Reichskanzlei Giovanni Camillo Cacace bekommen, während die Skulpturen der Familie seiner Mutter Vittoria (Mutter und Onkel) sowie des Auftraggebers das Werk des Andrea Bolgi, ein Schüler des Bernini, von 1653 sind. Die Kappelle hat ihren Namen wegen des Bildes von Luca Giordano der Madonna des Rosenkranzes, das heute in der Bildergallerie von Capodimonte von Neapel ausgestellt wird. Das Bild wurde durch eine weitere Madonna des Rosenkranzes von Massimo Stanzione ersetzt. Der Altar wird von 15 Bildern auf Kupfer mit den Geschichten des Christus und der Jungfrau von zwei Kolloboratoren des Massimo Stanzione gekrönt. Die Freskendekoration der Kappelle stammt von Niccolò de Simone aus dem 17. Jahrhundert.
Die vierte Kappelle
Die vierte Kappelle der Basilika von San Lorenzo Maggiore ist dem Heiligen Rocco gewidmet und beeindruckt mit einer ursprünglich bemalten und goldenen grossen Renaissance-Ädikula aus Terracotta von einem lombardischen oder emilianischen Künstler aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Für diese Kappelle wurde mit dem Heiligen Hieronymus in seinem Studio und dem Heiligen Franziskus übergibt seine Regel an die Mönche und die Klarissen zwei der berühmtesten Bilder der Renaissance von Neapel, die von Alfons I von Aragon an Colantonio in Auftrag gegeben wurden und heute in der Bildergallerie von Capodimonte zu besichtigen sind. Die Figuren der franziskanischen Mönche auf den kleinen Pfeilern sind leider nicht erhalten geblieben, während unter der Ädikula noch einige Reste der gothischen Dekoration der Kappelle mit der Darstellung der Weihnachtsgeschichte zu erkennen sind. Die Grabmähler der Familie Rocco sind vom Florentiner Romolo Balsimelli während die Freskendekoration aus dem 17. Jahrhundert von Niccolò de Simone stammt.
Die fünfte Kappelle
Diese Kappelle ist dem Kruzifix gewidmet, das heute im Museo dell’Opera del Basilika con San Lorenzo Maggiore ausgestellt ist. Die Kappelle gehörte seit 1620 der Manso Familie und beinhaltet auch das Grabmahl der Giovanna Regolana und des Antonio Manso aus der aragonesischen Zeit. Antonio Manso galt als Freund des Federico von Aragon, war Mitgründer der Accademia degli Oziosi, ein Freudn des John Milton und wurde von Torquato Tasso in seiner Ode an die Freundschaft zitiert. Die Wandfresken mit der Bestattung und der Kreuzabnahme Jesu stammen von Onofrio oder Andrea de Lione.
Die Kanzel
Zwischen der achten Kappelle und dem Durchgang zum Kreuzgang befindet sich die Kanzel aus dem 16. Jahrhundert über einem Altar. Auf den Seiten der Kanzel sind die Wappen der Familie des Auftraggebers und auf der Vorderseite ein Relief mit der Darstellung der Heiligen Katherina von Alexandria vor dem Tyrann Maximinus dargestellt.
Die rechte Seite des Transepts
Das Transept der Kirche besticht durch Dekorelemente aus den verschiedenen Epochen der Basilika von San Lorenzo Maggiore. Auf der rechten Seite sind einige Reste der Wandfresken der Mariengeschichte (Einge Jesu Geburt und der Tod der Jungfrau Maria) von Montano d’Arezzo ca. aus dem Jahr 1300 zu erkennen. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Hochrelief, Teil des ursprünglichen Altars, des neapolitanischen Renaissance-Künstler Giovanni da Nola von 1530 mit der Darstellung der Madonna, dem Jesuskind und Engeln ausgestellt. Unter dem Fussboden sind unter einer Glasplatte die Mosaikreste aus Glas-, Terracotta- und Steinteilchen im byzanthinisch-orientalischen Stil des Diaconicons der frühchristlichen Kirche zu sehen. Weitere Funde dieses Mosaikbodens sind ausserdem im Museo dell’Opera der Basilika von San Lorenzo Maggiore ausgestellt.
Das Presbiterium
Die Anfänge der Struktur stammen von den französischen Baumeistern, die von Karl I. nach Neapel berufen wurden. Im Bereich des Presbiteriums steht der Altar von Giovanni da Nola von 1530 mit den Skulpturen der Heiligen Lorenz, Antonius und Franziskus. Auf den unteren Marmorplatten sind das Martyrium des Heiligen Lorenz, das Wunder des Heiligen Antonius der zu den Fischen spricht und das Wunder des Heiligen Franziskus der mit dem Wolf spricht abgebildet. Eine Besonderheit dieser Platten ist, das diese Szenen in Neapel mit antiken Darstellung der Porta Capuana, der San Giovanni a Carbonara Kirche, der Kartause von San Martino, dem Castel Nuovo, dem Castel Sant’Elmo, der Porta Nolana und dem Hafen abgebildet wurden. Der Ambo aus dem 14. Jahrhundert zeigt die Figuren der Apostel auf einem musiven Grund.
Die Absis
Die Absis mit sieben Biforien, zwei Triforien und einer Fensterrose aus dem 13. Jahrhundert ist das Werk eines französischen Baumeisters. Der Innenbereich besteht aus zehn Pfeilern in verschiedenen Stilen, die durch eine Brüstung verbunden werden und von einem Chorumgang mit Kreuzbögen umkreist werden. Im Chorumgang öffnen sich die neun Kappellen der Abisi, von der die zentralen 7 eine polygonale und nur die erste und die letzte Kappelle eine quadratische Struktur haben.
Das Grabmahl der Katherina von Österreich
Der Sarkophag wird von 4 Medaillons mit den Heiligen Franziskus, Antonius und Klara auf einer Seite und Jesus Christus, der Madonna und dem heiligen Johannes auf der anderen Seite dekoriert, während auf der Kopf- und Fussseite der Ewige Vater und der Heilige Lorenz abgebildet sind. Neben der liegenden Skulptur der Katherina von Österreich stehen ausserdem die Heiligen Katharina von Alexandria, Elisabeth von Ungarn, Paulus und Ludwig von Anjou (Onkel der Verstorbenen). Unter dem Baldachin des Grabmahls wurde ein Mosaik mit einem von Katherina und Engeln verehrten Jesus Christus eingesetzt, auf der Aussenseite ist ein Heiliger Franziskus der die Stigmata erhält zu beobachten. Zwischen dem ersten Säulenbereich von rechts befindet das das monumentale Grabmahl der Katherina von Österreich, das erste Werk in Neapel des toskanischen Künstlers Tino da Camaino, erste Ehefrau des Herzogs Karl von Kalabrien und Schwägerin des Königs Robert von Anjou. Das Grabmahl wurde mit bunten Teilen dekoriert und besteht aus einem Tabernakel mit vier windenden Säulen, die auf einen Greif angreifenden Löwen, einer Anthilope, einem Schaaf und einem Widder stützen. Die Skulpturen der Karitas (die zwei hilfsbedürftige Kinder aufnmmt) und der Hoffnung fungieren als Karyatiden für das Grabmahl der Katherina von Österreich.
Der Chorgang der Absis
Die erste Kappelle des Chorgangs ist der Maria Magdalena gewidmet und beinhaltet Wandfresken mit den Geschichten der Maria Magdalena von einem heute leider nicht bekannten Künstler. Das Grabmahl des Justizberaters Aniello Arcamone ist ein Werk des Antonino de Marco von 1513. Von dieser Kappelle führt ein Zugang in die Sakrestei aus dem 16. Jahrhundert der Basilika von San Lorenzo Maggiore. Die sechste Kappelle der Heiligen Petrus und Paulus gehörte der Familie Barrile, auf dessen Familiengrabmählern auf Medaillons die Heiligen Johannes, Katherina von Alexandria, ein Heiliger Bischof und der Heilige Franziskus von Assisi abgebildet sind. In dieser Kappelle sind noch die gothischen Fresken von einem Mitarbeiter des Giotto (der 5 Jahre in Neapel verbrachte) mit einem Malzyklus aus den Jahren 1333/1334 über die Geschichten der Jungfrau Maria zu erkennen. An der Decke sind von selbien Künstler zehn runde Fresken mit Heiligen angebracht worden.
Die linke Seite des Transepts
Die linke Seite weist bedeutende Grabmähler der gothischen Zeit auf. Unter Margherita von Duraz wurden die Grabmähler des in Antwerpren erwürgten Vaters Karl von Duraz von 1348, der Tochter Maria und der Schwester Giovanna von 1399 in Auftrag gegeben. Von hier aus öffnet sich unter einem Rundbogen die barocke grosse Kappelle des Heiligen Antonius des Architekten Cosimo Fanzago von 1638. Die Marmorverkleidung dieser Kappelle wurde ursprünglich für die Kartause von San Martino aufgekauft und nach einem Streit mit den Kartausern hier recycelt. Auf dem Altar der Kappelle ist der Heilige Antonius mit Engeln auf goldenem Hintergrund auf einem spätgothischen Bild von Leonardo di Besozzo von 1348 zu sehen. Einige Experten sind der Meinung, das in dieser Kappelle ursprünglich das berühmte von König von Anjou an Simone Martini 1317 in Auftrag gegebene Altarbild des Heiligen Ludwig von Toulouse krönt seinen Bruder Robert von Anjou gehängen habe. Das Bild ist heute eines der Hauptwerke der Bildergallerie von Capodimonte und gilt als eines der bedeutendsten Werke des Simone Martini. Die Bilder der Madonna mit Kind und Heilige Franziskanerinnen und das Der Heiligen Franziskus verehrt das Kruzufix stammen von Mattia Preti aus dem Jahr 1660. Auf dem Fussboden vor der Kappelle ist eine weitere Glasscheibe im Fussboden angebracht, die einen Blick auf die Mosaikdekoration der Prothesis (der Raum für die sakralen Objekte) der frühchristlichen Basilika des 6. Jahrhunderts ermöglichen.
Das linke Kirchenschiff
Die achte Kappelle
Vom Presbiterium aus kommend befindet sich auf der rechten Seite in die Pisanelli Kappelle mit dem Grabmahl des Vito Pisanelli, Sekretär und Berater des Königs Federico von Aragon, vom florentinischen Architekten Romolo Balsimelli aus dem Jahr 1528. und des Giovan Maria Puderico, Bischof von Tarent, des lombardischen Künstler Giovan Tommaso Malvito zwei Beispiele der reifen Renaissance-Kunst.
Die vierte und dritte Kappelle
Die vierte Kappelle ist den Heiligen Drei Königen gewidmet und beinhaltet die ursprünglich für die Gesù Vecchio Kirche angefertigte Anbetung der Könige aus dem Morgenland des Marco Pino (1551-1568). In der dritten Kappelle der Pignone Familie hängt die gothische Tafel des Angiolillo Artuccio der 1220 in Marokko ermordete fünf franziskanische Protomärtyrer.
Die zweite und erste Kappelle
Die zweite Kappelle der Basilika von San Lorenzo Maggiore gehörte der Familie Bonaiuti und enthält das Bild der Unbefleckten Madonna vom Caravaggisten Paolo Finoglia sowie eine reiche barocke Marmorausstattung des Giorgio Marmorano. Diese Kappelle ist weiter als die anderen, da sie das Ergebnis einer damaligen Fusion von zwei Kappellen ist. Die erste Kappelle ist dem Schutzengel gewidmet und gehörte der Familie Carmignano. Auch hier hat sich die barocke Einrichtung erhalten können: auf dem Altar zeigt ein Bild des Francesco de Mura den Schutzengel, während die Grabmähler der Familie ab dem 14. bis ins 18. Jahrhundert reichen und das Grabmahl des Rainaldo Carmignano wahrscheinlich ein Werk des neapolitanischen Renaissance Künstlers Giovanni da Nola ist.
Informationen
Öffnungszeiten Baslika von San Lorenzo Maggiore: Jeden Tag von 9:30 -17:30
Eintrittspreise: Gratis
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