Kategorien
Gastronomie in Kampanien

Die neapolitanische Pastiera

Vermutlich ist die Pastiera zusammen mit dem Babà und der Sfogliatella die berühmteste von allen neapolitanischen süßen Köstlichkeiten, deren Herkunft sich in der Vergangenheit verliert, so daß sie bis auf die Legende der Sirene Parthenope zurückgeführt wurde: an einem wunderschönen Frühlingstag entschied sie sich, von der Schönheit dieser Orte beeindruckt, im Golf von Neapel ihren Gesang anzustimmen.

Die Legende

Fasziniert von ihrem Liebreiz bot das Volk ihr einige Produkte aus diesem Gebiet an und sieben Jungfrauen überbrachten der Sirene diese Gaben: Mehl, Symbol des Reichtums; Ricottakäse, Zeichen der Üppigkeit; Eier, Sinnbild der erneuten Produktion; in Milch gekochter Weizen, als Symbol der Vereinigung des Tier- und Pflanzenreiches; Orangenblütenwasser, die Düfte der kampanischen Landschaft; Gewürze, mit denen die Völker der Sirene ihre Ehrerbietung bezeigten; Zucker, so süß wie ihr Gesang. Während der Geschenkübergabe vermischten sich die Erzeugnisse, wodurch zufällig eine unvorstellbar genussreiche Süßspeise entstand, die schließlich Parthenope zum Bleiben im Golf von Neapel überzeugte.

Der traditionelle Osterkuchen Neapels: die Pastiera

Verbreitung durch die Nonnen von San Gregorio Armeno

Die heutige Variante wurde wohl erstmals von den Nonnen im San Gregorio Armeno Kloster kreiert, um die Wiederauferstehung Christi durch die Vereinigung vom Orangenduft des Konventgartens mit den weiteren symbolischen Zutaten des Rezepts zu zelebrieren. Seitdem galten die Nonnen von San Gregorio Armeno als wahre Meisterinnen der Konditorei und verkauften an jedem Osterfest große Mengen der neapolitanischen Pastiera an lokale Adlige und die Oberschicht.

Vom Osterkuchen zum Klassiker

Eine klassische Süßspeise für Festtage, die sehr gut aufbewahrt werden kann (10 bis 15 Tage, obwohl ihr Teig alles andere als trocken ist), ist eng mit dem Osterfest und dem Frühjahr verbunden, da einige ihrer Zutaten gerade zu dieser Zeit und auf fast symbolische Weise wieder auftauchen. Ihre Zubereitung wurde jedoch in jüngster Zeit auch auf andere Festtage, insbesondere auf die Weihnachtszeit, verlegt. In den neapolitanischen Konditoreien findet man die Pastiera wegen der großen Nachfrage heute über das ganze Jahr verstreut.

Die Vermischung der Zutaten

Dieser Kuchen wird in runden Formen von unterschiedlichster Größe angerichtet, in denen die noch flüssige Füllung und das Aroma der Orangenblüten bilden die Charakteristiken, die mehr als alle andere diese Süßspeise einzigartig machen. Einige Tage nach der Zubereitung, wenn sich der Wohlgeschmack dieser Zutaten vollkommen “vermischt” hat, ist dieser Kuchen noch genussreicher.

Weitere Infos findet Ihr in meinem Blog zur Gastronomie in Kampanien

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert