Die auf europäischer Ebene mit der Herkunftsbezeichnung Igp geschützte Haselnuß aus Giffoni bezieht sich auf eine der beliebtesten Haselnußsorten Italiens: die Tonda di Giffoni (die Runde aus Giffoni).
Die Besonderheiten
Die Besonderheiten die die Haselnuß aus Giffoni auszeichnen sind: eine perfekt runde Form des Nußkerns, eine weißes, festes und aromatisches Fruchtfleisch und ein dünnes und leicht abzuschälendes Fruchtgehäuse. Sie eignet sich ideal zum rösten, sie ist aber wegen ihres intensiven Geschmacks bei der gastronomischen Verarbeitungsindustrie sehr gefragt. Der hohe Nährgehalt der Haselnuß aus Giffoni sorgt für eine gesunde Blutzirkulation und versorgt den Körper mit den Vitaminen E, B und C und ist reich an Eisen, Kupfer, Zink, Phosphor, Sodium, Magnesium und Selen.
Die Geschichte
Der Anbau der Haselnuß in der Region Kampanien hat antike Wurzeln. Neben den archäologischen Resten aus dem vesuvianischen Gebiet gibt es auch Hinweise aus der lateinischen Literatur aus dem 3. Jahrhundert vor Christus. Die Verbreitung des Anbaus der Haselnuß scheint sich von der Haselnuß aus Avella in ganz Italien verbreitet haben, auf den bis heute noch der lateinische Beiname avellana bei der Haselnuß hinweist. Aus der Provinz von Salerno um Giffoni kennen wir Quellen aus dem Mittelalter, die auf den Anbau der Haselnuß hinweisen. Doch erst durch die Verbreitung der Bourbonen wird die Haselnuß aus Giffoni im Rest Italiens bekannt. Die große Anfrage nach Haselnüssen im 20. Jahrhundert wird das ideale Anbaugebiet um Giffoni für Haselnüsse beachtlich vergrößert
Das Anbaugebiet
Das Anbaugebiet der Haselnuß aus Giffoni konzentriert sich auf 12 Gemeinden, die alle in der Provinz von Salerno und nah dem Irno-Tal und den Picentiner Bergen liegen: Acerno, Baronissi, Calvanico, Castiglione del Genovesi, Fisciano, Giffoni Sei Casali, Giffoni Valle Piana, Montecorvino Pugliano, Montecorvino Rovella, Olevano sul Tusciano, S. Cipriano Picentino und S. Mango Piemonte. Die Haselnuß hat eine frühreife Ernte, die normalerweise bereits Ende August beginnt. Nach der Ernte werden die Haselnüsse erst getrocknet und dann in trockenen und luftigen Räumen gelagert. Seit 1997 ist die Haselnuß aus Giffoni mit der europäischen Herkunftsauszeichnung Igp geschützt und hat heute ein eigenes Konsortium in Giffoni.
Die Verwendung in der Küche
Im Anbaugebiet um Giffoni wird sie traditionell für lokale Desserts in Form von Kuchen, Süßigkeiten, Cremes und Eis oder auch als Zutat in Pastagerichten oder zur Herstellung des Haselnußlikörs verwendet. Die Haselnuß aus Giffoni ist allerdings perfekt um sie frisch zu konsumieren. Man kann sagen, das die Aufmerksamkeit gerade durch den Verkauf als Frischprodukt in der Schale oder geschält und verpackt auf sie gelenkt wurde. Heute findet man sie auch in Form von Torrone, in Schololade umhüllt oder in Honig eingelegt und immer öfter auch in Spezialitätenläden im Ausland.
Weitere Infos findet Ihr in meinem Blog zur Gastronomie in Kampanien