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Gastronomie in Kampanien

Die Weine aus Capri

Capri hätte grundsätzlich eine ganz außerordentliche Berufung zur Weinerzeugung. Leider wurde die Insel jedoch durch die übermässige Zerstückelung landwirtschaftlicher Gründe erheblich geprägt. Aufgrund Initiativen, die mit der Tourismusentwicklung in Verbindung stehen, musste sie in der Vergangenheit ausserdem die Abholzung vieler Weingelände und die mangelnde Stärkung der autochthonen Klonen in Kauf nehmen. Doch der mittlerweile jahrzehntelange überdauernde Turismus in Capri hat dem lokalen Wein andererseits auch in der Welt berühmt gemacht.

Geschützt seit 1977

Die von den Weinbauern an den Tag gelegte Anstrengung, ihre Weinberge auf den steil über dem Meer liegenden sonnigen Hochebenen, oft zusammen mit anderen Garten- oder Baumpflanzungen, zu pflegen, aber auch die Mühe der Weinerzeugungsbetriebe, die ihre Trauben für die Weinherstellung peinlich genau aussortieren, erlauben es heute noch, einen Wein zu produzieren, der ein würdiger Erbe des Weines ist, der vor zweitausend Jahren von Kaiser Tiberius schon geschätzt wurde und dem 1977 das Prädikat für kontrollierten Ursprung (DOC) verliehen wurde.

Weinernte der Cantina Scala Fenicia auf Capri
Der Rotwein aus Capri

Der Capri rosso DOC wird in Capri und Anacapri erzeugt und besteht aus mindestens 80% “Piedirosso” und der Rebsorte “Barbera” oder “Tintore”. Meist wird er ein Jahr in Eichenfässern gelagert: er hat eine ziemlich intensive rubinrote Farbe, ein angenehm duftbetontes Bukett und sein Geschmack ist trocken und würzig, hat aber auch einen charakteristischen bitteren Einschlag. Sein Gesamtalkoholgehalt darf nicht unter 11,5% liegen. Er ist ganz gut lagerfähig und wird bei Zimmertemperatur vorwiegend zu gekochten oder gegrillten Fleischgerichten oder würzigen Käsesorten serviert.

Der Weisswein aus Capri

Auch der Capri bianco DOC wird auf dem Gebiet der beiden capresischen Gemeinden erzeugt und aus den Trauben der Rebsorten “Greco” (50%), “Falanghina” (30%) und “Biancolella” oder “Santo Nicola” (20%) hergestellt. Er ist feurig strohfarben mit goldenen Refexen, hat ein charakteristisches und angenehmes Bukett und einen trockenen und frischen Geschmack, der vom leicht säuerlichen Einschlag stammt. Sein Alkoholgehalt liegt nie unter 11% und er wird ausschliesslich jung getrunken. Man serviert ihn mit einer Temperatur von 8-10 Grad als Aperitif oder zu leichten Vorspeisen aus Meeresfrüchten oder anderen Fischgerichten, die sein leichtes und delikates Bukett nicht überdecken. Gerne wird er auf Capri in den heissen Monaten auch zum Caprese-Salat, der Verbindung von Mozzarella und der lokalen sorrentiner Tomate, getrunken.

Weitere Infos findet Ihr in meinem Blog zur Gastronomie in Kampanien