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Gastronomie in Kampanien

Die Mortarella Haselnuß

Auf dem Gebiet um Palma Campania und dem Partenio-Gebirge entdeckt man eine außergewöhnliche Haselnußproduktion, die sich durch den Anbau der Mortarella Haselnuß kennzeichnet. Es handelt sich hierbei um eine Nußart, die sich sehr leicht an die niedrigen Temperaturen der Hügelklimen (bis zu 700 Metern über dem Meeresspiegel) anpasst und sich aus mittleren bis kleinen Früchten von länglicher Form zusammensetzt.

Nutzung und Geschmack

Man spricht hier von einer Nußart, die schon Mitte August reift und aufgrund ihres äußerst schmackhaften Kerns sowohl als Trockenfrucht für den weihnachtlichen Zeitvertreib, als auch geröstet für die Zubereitung von Süßspeisen, Eis und Nougatleckereien sehr beliebt ist. Sie besitzt einen sehr festen und aromatischen Kern und verliert selbst beim Rösten nicht ihre Außenhaut. Die Nuß hat eine elfenbeinweiße Farbe und geröstet schmeckt sie nach Brotrinde und Karamell.

Die Geschichte der Haselnuß in Kampanien

Es wird vermutet, daß diese Nüsse, die ursprünglich cupedia genannt wurden, schon zu römischer Zeit, als sie mit Honig verarbeitet wurden, einen wahrhaften Leckerbissen für die Neapolitaner darstellte. Einige Haselnußreste aus dem 6. Jahrhundert vor Christus wurden auch im Schlamm des Tempels der Göttin Mephitis in der Provinz von Avellino gefunden. Doch auch heute noch werden sie auf diese Art bei den Dorffeierlichkeiten angeboten und sind im Dialekt unter der Bezeichnung “cupeta” bekannt. Selbst in den Ausgrabungen von Herkulaneum wurden Wandfresken entdeckt, die diese Frucht abbilden, und einige verkohlte Nußreste, die aus verschiedenen archäologischen Ausgrabungen stammen, sind noch heute im Nationalmuseum von Neapel ausgestellt.

Die geschmackvolle Mortarella Haselnuß aus dem Inland von Neapel

Der Anbau und die Sorten

Im antiken Königreich Neapel war der Wal- und Haselnußhandel von so großer Bedeutung, daß in den Anfängen des 17. Jahrhunderts spezielle Ämter gegründet wurden, die sich der Qualitäts- und Quantitätskontrolle dieser Trockenfrucht widmeten. Selbst heute noch trägt Kampanien über ein Drittel der Haselnußproduktion Italiens bei und ist innerhalb des Landes das wichtigste Anbaugebiet wobei die Fläche des nationalen Anbaus sich in den letzten 60 Jahren mehr als verdoppelt hat. Dabei ist die Mortarella Haselnuß mit der Giffoni Haselnuß aus der Provinz von Salerno wegen ihrem Geschmack und der Verwenungsmöglichkeiten die beliebteste, weitere Sorten sind die Camponica-, die San Giovanni- und die Avellana-Haselnuß.

Besonderheiten

Die Haselnuß hat viele gesunde Fettsäuren, darunter auch Omega 3, und ist dabei reich an Vitaminen (E, B1, B6, B9 und B12) sowie Mineralsalzen wie Eisen, Kupfer, Calcium und Mangan. Da die Haselnuß viel Vitamin B12 enthält, ist sie besonders als Fleisch- und Fischersatz bei einem veganen oder vegetarianischen Lebensstil beliebt.

Weitere Infos findet Ihr in meinem Blog zur Gastronomie in Kampanien