Die Traubensorte Catalanesca wird vorwiegend in der Gegend um Somma Vesuviana, Sant’Anastasia, Ottaviano und Pollena Trocchia angebaut, wo im September oder Oktober ein den Trauben und dem daraus erzeugten Wein gewidmetes Lesefest stattfindet. Es handelt sich dabei um eine extrem spätreife Traubensorte, die zwischen der ersten Oktober- und der dritten Novemberdekade geerntet wird.
Einführung der Catalanesca
Die Rebsorte verdankt ihren Namen der Tatsache, daß sie von Alfons I. von Aragonien um 1450 aus Katalonien eingeführt wurde, um auf den Hängen des vesuvianischen Gebiets des Monte Somma, zwischen Somma Vesuviana und Terzigno, angesiedelt zu werden. Sie fasste auf dem fruchtbaren vulkanischen Boden sofort Wurzeln und wurde in den mächtigen Kellern der Gehöfte vesuvianischer Bauern sogleich zur Weinzubereitung verwendet. Noch heute kann man dort Weinpressen finden, die auf das 17. Jahrhundert zurückgehen und damals “cercole” genannt wurden. Nur die überschüssigen Trauben wurden damals zum Verzehr bei Tisch verwendet.
Besonderheiten
Dank der außergewöhnlichen Naturgabe, allgemeinen Natureinflüssen standzuhalten, hält er sich bis zum Ende des Jahres auf der Rebe: früher hatte man die Gewohnheit, die in heutiger Zeit nur mehr auf einigen wenigen Landbesitzen gepflegt wird, die schönsten Trauben auf dem Weinstock zu lassen und mit der Zeit nur die verstorbenen Beeren abzubrechen, damit sie sich bis zur Weihnachtszeit hielten. Diese Sorte ist allerdings nicht besonders ertragreich und ihre Trauben haben nur eine durchschnittliche Größe. Die Beeren wachsen nicht besonders dicht, haben eine leicht längliche Form und eine dicke grünliche Schale, die bei voller Reife ins Goldgelb neigt. Das Fruchtfleich ist weiß und fleischig und aufgrund des süßen Geschmacks wird sie vor allem zum Verzehr bei Tisch geschätzt, auch wenn der hohe Zuckergehalt sie zur Weinherstellung eignet.
Die Anerkennung als Wein
Über Jahrzehnte wurde die Catalanesca in den regionalen Registern Kampaniens als Tafeltraube eingetragen und damit war eine Kommerzialisierung dieser Traube als Wein, obwohl die lokalen Bauern am Monte Somma sie seit Generationen in ihren Hauswein umgewandelten, offiziell verboten. Erst seit dem Jahr 2006 darf die Catalanesca Traube offiziell in Wein umgewandelt werden, erst als Zusatz zu anderen Weinen, schließlich ab 2008 auch als purer Catalanesca Weißwein, Catalanesca-Sekt und Catalanesca Passito. Die besonderen Charakteristiken dieser Traube hat im Jahr 2011 zur Anerkennung des Catalanesca del Monte Somma IGT auf europäischer Ebene geführt.
Der Wein
Der Catalanesca hat eine interessante Komplexität und eine glänzende Strohgelbe Farbe. Das Bukett erinnert stark an frische Blumen mit Noten von Ginster, gelbem Pfirsich und den Mineralien des vulkanischen Bodens. Die Catalanesca passt sehr gut zu Speisen, die eine trockene Frische beanspruchen: Krustentiere, Kichererbsen, Büffelmozzarella oder auch zu weißen neapolitanischen Pizzen (Varianten ohne Tomaten).
Weitere Infos findet Ihr in meinem Blog zur Gastronomie in Kampanien